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Tutorial: Entstehung von Maskottchen Teil 1

Nachdem wir bereits hier der Nutzen von Maskottchen und die vielen Einsatzmöglichkeiten angesprochen haben, möchten wir nun aufzeigen wie man zu einem eigenen Maskottchen kommt. Wie entsteht eine individuelle Figur und was muss dabei beachtet werden?

1. Maskottchen-Konzeption

Bevor es losgeht, noch eine Anmerkung: Es gibt nicht den richtigen Weg zum eigenen Maskottchen, da jede Figur, jeder Kunde und jede Ausgangssituation individuell und somit anders ist. Wir möchten Ihnen dennoch unser Wissen nicht vorenthalten. Ein möglicher Ablauf für die Entstehung eines Maskottchen soll am Beispiel von Daysi demonstriert werden. Sie ist das Maskottchen der ehemaligen österreichischen Supermarktkette dayli und sollte vornehmlich ein neues Einkaufssystem in einem animierten Imagefilm vorstellen.

Fertige-Illustration

Fragen über Fragen

Zuallererst ist zu klären, um welche Figur es sich handeln soll. Dabei hilft es, sich einige grundsätzliche Fragen zu stellen und eventuell eine Mindmap anzufertigen.
• Was passt zu Ihnen als Kunden? Ein Tier, Mensch oder Gegenstand?
• Gibt es Bezugspunkte oder Traditionen, die das Unternehmen besonders charakterisieren?
• Welches Bild soll nach außen hin kommuniziert werden?
• Welche Wirkung soll die Figur haben und wen soll sie ansprechen?
• Was soll die Figur können und wo soll sie sich bewegen? Im Print, Web im realen Leben oder überall?

Im Fall von Daysi waren die Zielgruppen junge (Haus-) Frauen und Mütter, die in den Supermärkten ihre Einkäufe tätigen. Die menschliche Figur sollte zum Identifizieren und Informieren einladen und das Corporate Design von dayli berücksichtigen. Sie sollte das klassische Einkaufserlebnis (das Alte) und das neue Shopsystem (das Neue) miteinander verbinden. Auftreten sollte sie hauptsächlich im digitalen Bereich. Das Idealbild wäre ein moderner Retro-Look für das Maskottchen.

Inspiration und Recherche

Um eine genauere Vorstellung davon zu bekommen, wie die Figur aussehen könnte, aber auch um Verwechselungen auszuschließen, ist es empfehlenswert, eine ausgiebige Recherche zu betreiben. Dabei kann man einen Ordner anlegen und alle Bilder, die man passend findet, einsammeln, sortieren und eventuell in einem Moodboard oder eine Art Pinnwand zusammenstellen. Dazu können auch Muster, Stoffe, Formen und prinzipiell alles was Sie inspiriert zusammengestellt werden.

2. Skizzen

Erst ab jetzt sollte man mit dem eigentlichen Zeichnen beginnen. Dabei wird darauf geachtet, dass es zunächst nur grobe Skizzen sind, in denen Körperform, Proportionen und Posen definiert werden. Details, Farben oder feine Linien lenken hier nur vom Wesentlichen ab.
In diesem Stadium entsteht die Basis, die eine Figur glaubwürdig macht. Daher sollten alle Entscheidungen im Einklang mit dem vorherigen Konzept stehen. Der Charakter einer Figur wird im Kern von ihrer Körperhaltung (Gestik) und dem Gesichtsausdruck (Mimik) bestimmt, daher sollten diese in den Skizzen besonders beachtet werden.
Hierbei spielt es keine Rolle, ob die Skizzen digital oder klassisch mit Bleistift auf Papier erstellt werden. Das einzig wichtige ist, dass die Zeichnungen den gewünschten Ausdruck einfangen und die späte Wirkung der Figur zu erkennen ist.

Daysi sollte den typischen Cartoonlook der 50-60er Jahren zur Wirtschaftswunderzeit ähneln und damit den Retro-Look erfüllen. Betont werden sollte der Gesichtsausdruck, daher erfolgte eine Überproportionierung des Kopfes mit simplen, aber klar erkennbaren Gesichtsausdrücken. Ihre Weiblichkeit sollte durch zarte Gliedmaßen und ein ausladendes Kleid erzielt werden. Die Posen und der Gesichtsausdruck sollten zu ihrer Funktion (d.h. das Erklären des neuen Systems) passen und „lehrend / zeigend“ bzw. „neugierig/erstaunt/fröhlich“ sein.

Korrekturen und Anpassungen

In diesem zweiten Skizzenstadium sind Korrekturen und Anpassungen am Maskottchen sehr leicht und einfach umsetzbar. Daher gilt es hier so lange an den Skizzen zu feilen oder komplett neue Entwürfe zu erstellen, bis man restlos zufrieden ist. Es ist möglich hier schon grobe Färbung oder Graustufen einzusetzen, um mithilfe von Kontrastschwerpunkten Akzente zu setzen. Es können einzelne Elemente entfernt, hinzugefügt, zusammengefasst oder umgestaltet werden. Im letzten Schritt kann für die leichtere Umsetzung der Reinzeichnung eine Skizze angefertigt werden, die bereits schon deutlichere Details wiedergibt.

In den Korrekturen wurde beschlossen, Daysi ein weniger simples Gesicht mit einer detaillierteren Augen- und Mundpartie zu geben, die auch subtilere Ausdrücke ermöglichten und das Gesicht weiter individualisieren. Auch wurden die Farben passend zum Corporate Design von dayli gewählt.

3. Reinzeichnung

Für die Umsetzung und den Aufwand der Reinzeichnung ist der Illustrationsstil entscheidend. Auch dabei können die Bilder helfen, die man während der Konzeptionsphase als Inspiration zur Recherche gesammelt hat. Je nachdem, welchen Illustrationsstil man gewählt hat, wird die Reinzeichnung digital oder analog angefertigt und muss für die vorbestimmte Nutzung bereitgestellt werden. Entscheidend dabei ist, dass auf hohe Qualität, Sauberkeit und Vollständigkeit geachtet wird. Bei analogen Reinzeichnungen müssen die Zeichnungen eventuell für den weiteren Gebrauch digitalisiert werden.
Reinzeichnungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie multimedial, also im Web sowie im Print, einsetzbar sind.

Für das Daysi Maskottchen wurde ein simpler und flächenbasierter Illustrationsstil gewählt, der zum einen den Corporate Vorgaben des Logos entspricht und zum zweiten idealerweise als Vektordatei umgesetzt werden kann. Vektor-Illustrationen sind darüber hinaus besonders „webfreundlich“, sodass sich der Stil für den hauptsächlich digitalen Verwendungszweck von Daysi besonders eignet.
Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Umsetzung der Reinzeichnung in Adobe Illustrator wird in Teil 2 des Tutorials zur Entstehung eines Maskottchens erfolgen.

Nachdem die Reinzeichnungen fertiggestellt sind, kann sie je nach Budget und Anforderung weiter ausgebaut werden. Denkbar sind eine Hintergrundgrafik oder zusätzliche Elemente oder Charaktere, mit denen die Figur interagieren soll.

Fazit:

Ob Sie Ihr Maskottchen selbst entwickeln oder von Profis anfertigen lassen – Es sollte in jedem Fall immer hochindividuell und auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sein. Nur so lässt sich der maximale Nutzwert eines Maskottchens erzielen.
Wenn Sie keinerlei zeichnerische Erfahrung haben oder im Umgang mit Grafikprogrammen ungeübt sind, empfehlen wir Ihnen für die Umsetzung die Hilfe von Profis in Anspruch zu nehmen. Selbst das beste Konzept nützt nicht viel, wenn die Umsetzung ungenügend ist. Wir helfen Ihnen gern dabei Ihre eigene Figur individuell zu entwickeln und lassen Sie von unserer jahrelangen Erfahrung profitieren.
Kontaktieren Sie uns und lassen Sie sich unverbindlich ein Angebot für Ihr persönliches Maskottchen machen. Wir freuen uns darauf in Zusammenarbeit mit Ihnen und Ihrem Maskottchen kreativ zu werden!

Von Diana Lazaru

Diana prägt die kreative Ausrichtung von Machart Studios vor allem im Bereich Illustration. Sie ist unser Chamäleon, das seinen Stil den Anforderungen der Kunden stets mit verblüffender Leichtigkeit anpasst. Diana liebt Farben und ist mit einem Blatt Papier und einem Stift in der Hand überglücklich. Nach ihrem Studium der Kunstgeschichte und einem sechsmonatigen Auslandsstudium in Bologna arbeitete sie freiberuflich als Illustratorin und Zeichnerin der Fix und Foxi-Comics für New Ground Publishing. Außerdem war sie Viertplatzierte beim bundesweiten Comicstars-Talentwettbewerb.

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