Die alte Feuerwache in Mannheim war am 13.Oktober wieder der Austragungsort für den diesjährigen UX-Day. Stilvolles Ambiente trifft auf eine Fülle an Anbietern aus der Werbebranche und Vertretern aus Industrie und E-Commerce. Perfekte Voraussetzungen also für einen Tag voller Eindrücke und neuem Brain-Food. Bereits am Eingang machte der UX-Day seinem Namen alle Ehre. Neben einer personalisierten Eintrittskarte haben wir zusätzlich ein Kartendeck mit Motiven weltbekannter Persönlichkeiten aus der Online-Welt bekommen um durch gutes, altes Card-Trading mit den anderen Besuchern des UX-Days neue Kontakte knüpfen und seinem eigenen Kontakte Netzwerk hinzufügen zu können.
Um das Tagesprogramm des UX-Day aus insgesamt 28 Vorträgen, Workshops und Hands on zu bewältigen, wurden die Vorträge auf zwei Etagen der alten Feuerwache in Mannheim verteilt. Wir haben uns für die ersten Vorträge im großen Saal eingefunden. Nach der obligatorischen Begrüßung und dem Grußwort des Oberbürgermeisters von Mannheim wurden wir von den professionell agierenden Moderatoren bereits auf den ersten Vortrag des UX-Day übergeleitet.
User Experience spielt heutzutage nicht nur bei Webseiten und Online-Shops eine überaus gewichtige Rolle, sondern findet sich auch immer mehr im IoT (Internet of Things / Internet der Dinge). Im Gegensatz zur herkömmlichen UX verschmelzen hier Design und User Experience zu einer ganzheitlichen Erfahrung. Optimal wird die Benutzererfahrung, wenn die Steuerbarkeit der Funktionen eines Gerätes auf allen möglichen Endgeräten wie Smartphone, Tablet oder Smart-TV ermöglicht wird. Damit dabei der Fokus bei der Navigation nicht verloren geht, ist es notwendig, dass nicht nur alle Steuersymbole und Buttons über den gleichen Look & Feel auf allen verbundenen Geräten verfügen, sondern die Funktionen ebenfalls denselben Namen tragen müssen. Erst die Einhaltung aller notwendigen Faktoren von Design, Technik und Methode macht die User Experience im Internet der Dinge zu einem richtigen Benutzererlebnis, bei dem sich der User schnell zurechtfindet und eine hohe Vertrautheit zu den von Ihm bedienten Geräten aufbauen kann.
Gute Werbung hat besonders die Aufmerksamkeitssteigerung des Users zum Ziel. Um dieses Ziel zu erreichen greift gute Werbung oftmals auf das triggern von angeborenen emotionalen Auslösereizen zu. Diese Reize dürfen jedoch nicht zu stark eingesetzt werden, da sich dadurch der Effekt der Aufmerksamkeitssteigerung nicht einstellt. Eines der besten Beispiele zu stark eingesetzter Reize, ist dieser Werbespot. Abseits der Nutzung von Auslösereizen liefert optimale Werbung eine schnelle Orientierung und Übersicht. Bedenkt man, dass die durchschnittliche Zuschauer Aufmerksamkeitsdauer eines Fernsehspots knapp 20 Sekunden, die Aufmerksamkeitsdauer eines Users beim Betrachten eines Online Banners hingegen nur 0,9 Sekunden beträgt, sollten die essentiellen Nutzerfragen: „brauche ich das?“ „um was geht es?“ beim Betrachter schnell und einfach beantwortet werden. Hierbei darf man sich der Nutzung von Klischees ebenso bedienen, wie Wiederholungen. Der zusätzliche Einsatz von Redundanz fördert zudem das Verständnis des Users. Das richtige Verhältnis von Attention und Usability in der Werbung steigert somit die Conversion Rate. Werbung mit reiner Attention verwirrt die Benutzer, Werbung mit reiner Usability desinteressiert die Nutzer.
Gutes Storytelling arbeitet als Kernpunkt von User Experience mit alltäglichen Geschichten, User Journeys, Szenarios und Animationen. Dabei kommt es nicht nur darauf an, eine möglichst realistische Darstellung des Storytelling zu gewährleisten, sondern man sollte auch auf die Konflikte des Storytelling mit den alltäglichen Begebenheiten achten. Eine Dramaturgie baut sich innerhalb einer Story kontinuierlich zu einem Höhepunkt auf und führt schlussendlich zu einem Happy End. Der entscheidende Punkt ist hierbei die Perspektive oder der Betrachtungswinkel, aus dem die Story erzählt wird und damit unterschiedliche Begehrlichkeiten und Wissensdurst erzeugen kann. So konzentriert sich Storytelling z.B. bei innovativen Produkten eher auf den Life-Style und die Experience, als auf das Produkt selbst. Wichtig bei allen Storytellings ist es, die Botschaft zu erzählen und nicht zu erklären.
Ein Novum auf dem diesjährigen UX-Day in Mannheim war die Präsentation von Start-Up Unternehmen. Erstmals haben junge Unternehmer wie Testingtime.com auf dem UX-Day die Gelegenheit, ihr Unternehmen vorzustellen. Die Geschäftsideen reichten hier von Usability Tests bis hin zu Stimmungsfeedback von Mitarbeitern um sie für Managemententscheidungen nutzbar zu machen.
Der diesjährige UX-Day in Mannheim war eine rundum gelungene Veranstaltung mit hohem Informationsgehalt, sympathischem Ambiente und vielen neu geknüpften Kontakten. Den Anmeldebonus für den UX-Day im nächsten Jahr nehmen wir also gerne wahr.